Vor ein paar Jahren dominierten noch die Arbeitgeber:innen den Arbeitsmarkt. Das Angebot an Fachkräften war übermäßig groß und begehrte Stellen in Unternehmen waren, aufgrund der Vielzahl von geeigneten Bewerber:innen, schnell weg. Die Arbeitgeber:innen hatten dadurch freie Wahl bei der Mitarbeitersuche und gaben vor, unter welchen Voraussetzungen, wie beispielsweise ein lückenloser Lebenslauf, sie Mitarbeiter:innen einstellen.
Da heute aber immer mehr Fachkräfte fehlen und gesucht werden, entwickeln wir uns hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Die Nachfrage nach Fachkräften in Unternehmen kann kaum noch gedeckt werden. Durch die zunehmende Digitalisierung, sind die Unternehmen sehr transparent und können dadurch leicht miteinander verglichen werden. Fachkräfte schauen sich die Unternehmen genau an und welche Leistungen sie anbieten. So wählen sie am Ende das Unternehmen, welches mehr zahlt, besser erreichbar ist, flexible Arbeitszeiten anbietet oder bei welchem Homeoffice möglich ist.
Arbeitgeber:innen und Unternehmer:innen geraten so in die Lage, die besten Leistungen anzupreisen, damit die Fachkräfte zu ihnen kommen und nicht doch zum Mitbewerber gehen. Das hat zur Folge, dass die Unternehmen permanent um die Mitarbeitergewinnungkonkurrieren müssen. Besonders gewerbliche Mitarbeiter:innen sind heute immer schwerer zu finden. Eine Berufsgruppe, die seit Jahren besonders stark betroffen ist, sind LKW-Fahrer:innen. Laut Statistiken soll es diese in den nächsten 5 Jahren noch stärker treffen, da bundesweit keine Stellen besetzt werden können. Gründe hierfür sind zum einen die Überalterung der Bevölkerung und dass somit immer weniger junge Fachkräfte nachkommen. Zum anderen gelten die Jobs als nicht sonderlich attraktiv. Viele Unternehmen wissen auch nicht, wie und wo sie geeignete Fachkräfte werben können.