Interview

Im Interview mit Jörg Schmalfuß, SpVgg Bayreuth

Schön, dass du für uns Zeit hast, Jörg! Erzähl uns doch kurz was über dich und deine Rolle bei der SpVgg Bayreuth.

Grüßt euch! Ich stamme ursprünglich aus Görlitz in Sachsen und lebe jetzt seit 12 Jahren in Oberfranken. Beim FC Eintracht Bamberg habe ich einige Jahre aktiv gekickt. Von 2016 bis 2022 war ich dort auch Vorstandsvorsitzender. Dann bin ich im Rahmen meines damaligen Hauptjobs in beratender Rolle nach Bayreuth zur Spielvereinigung gekommen. Seit Juli 2022 arbeite ich hier als einer von 2 Geschäftsführern. Unser komplettes Team besteht aus knapp 100 Personen. Darunter die Spieler, der Trainerstab, die Physios, die kleine Geschäftsstellencrew und viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Wie bist du zur Oldschdod gekommen?

Während meiner Zeit als Vorstandsvorsitzender beim FC Eintracht Bamberg gründete ich die Beratungsfirma Clubs Consult Vereinsberatung GmbH. Darüber kam ich erstmals mit der SpVgg Bayreuth in Kontakt. Mit der Chance, zur neuen Saison bei der Spielvereinigung in der 3. Liga zu arbeiten, ging für mich auch der Traum vom Profifußball in Erfüllung. So wechselte ich zum 01. Juli 2022 dann nach Bayreuth zur Oldschdod.

Was sind deine Aufgaben als Geschäftsführer eines Profi-Fußballklubs?

Ich bin für die Bereiche Vermarktung und Organisation verantwortlich. Dadurch bin ich die Marketingschnittstelle zu euch von OPUS – was auch super funktioniert. In der Geschäftsführung sind wir zu zweit. Mein Kollege Michael Born verantwortet die Bereiche Sport und Finanzen. Bei der Masse an Aufgaben unterstützen wir uns jedoch oft gegenseitig. Auch so sind unsere operativen Ressourcen im Tagesgeschäft recht dünn. Da kann es schon mal vorkommen, dass jeder alles macht.

Ihr seid 2022 in die 3. Liga aufgestiegen. Damit ist die Oldschdod nach 32 Jahren zurück im Profifußball …

… und genau dorthin wollten die Möglichmacher um Wolfgang Gruber, Christian Wedlich und Co. die Spielvereinigung unbedingt führen. Das Ziel hat der Verein seit mehr als 10 Jahren verfolgt. Als der Aufstieg dann endgültig feststand – nach der Niederlage von Bayern II gegen Burghausen – waren wir gerade auf dem Event zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins. Da hatten wir dann doppelten Grund zum Feiern. Über Nacht sind die Kartenverkäufe für das letzte Heimspiel der Saison explodiert.

Welche Herausforderungen bringt eine Saison in der 3. Liga mit sich?

Wenn ein Verein in die 3. Liga aufsteigt, muss er innerhalb weniger Monate bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Er muss eine:n hauptberufliche:n Pressesprecher:in einstellen, eine:n Fanbeauftragte:n haben, zahlreiche Auflagen in der Infrastruktur rund um das Stadion erfüllen und einiges mehr. Zudem müssen professionelle Trainingsbedingungen geschaffen werden, bei denen es hier in Bayreuth noch deutlichen Nachholbedarf gibt. Das Zeitfenster, um das alles umzusetzen, ist extrem eng. Und am Ende wird man das nicht alles in einem Jahr schaffen. Nur für den sportlichen Klassenerhalt bleiben gerade mal 38 Spieltage.

Was bedeutet der Aufstieg für die Stadt Bayreuth und die Fans?

Die Spielvereinigung und die Stadt waren schon immer eng miteinander verbunden. Schließlich gibt es den Verein schon seit 1921. Diese historische Verbindung hat uns den Aufstieg in die 3. Liga erleichtert. Denn die Stadt Bayreuth hat uns in finanzieller Hinsicht vieles ermöglicht: die Rasenheizung, die Erneuerung der Tribüne, die Flutlichtanlage. Ohne diese Unterstützung wären wir heute nicht da, wo wir sind. Die Zuschauerzahlen sind um mehr als das Dreifache angestiegen. Zwischen 4.000 und 5.000 Menschen kommen zu den Heimspielen ins Hans-Walter-Wild-Stadion. Das motiviert die Spieler natürlich ganz besonders.

Mehr Zuschauerinnen und Zuschauer bedeuten auch mehr Aufwand und Personal bei der Organisation. Wie konnte der Verein das umsetzen?

Das ging sehr schnell. Das DFB-Pokalspiel gegen den HSV mit knapp 15.000 Zuschauern war die Generalprobe. Und die haben wir mit Bravour bestanden. Mittlerweile haben wir uns mit unserer kleinen Struktur eingependelt.

Wie bist du mit der aktuellen Saison zufrieden?

Aus meiner Sicht hätten wir zu diesem Zeitpunkt nicht viel weiter sein können. Wir haben ein neues Trainerteam und die Mannschaft hat sich in all den Spielen bewiesen. Organisatorisch haben wir einen akzeptablen Stand und verbessern uns Woche für Woche. Die Winterpause haben wir zudem sportlich gut genutzt, um dem Level der 3. Liga noch ein Stück näherzukommen.

Wir von OPUS supporten euch im Bereich Marketing. Was kann man sich darunter vorstellen?

Ihr kümmert euch um alles, was uns extern präsentiert. Von der Gestaltung der neuen Website über Fotoshootings bis hin zu Großflächenwerbung und dem Stadionheft »Manne«. Auch Social-Media-Vorlagen, die unsere Verantwortlichen dann verwenden, legt ihr für uns an. Als der Aufstieg feststand, wussten wir, dass wir Unterstützung beim Marketing brauchen werden. Und da wart ihr von OPUS für uns die erste Adresse.

Wie läuft die Zusammenarbeit ab?

Die zentrale Kommunikation läuft über eure Project Managerin Resi. Sie agiert als Schnittstelle zwischen der Spielvereinigung und dem Kreativteam von OPUS. Resi ist eine gute Stütze und weiß immer zu jedem Anliegen Bescheid. Für uns ist es gut, eine zentrale Ansprechpartnerin zu haben, die die Fäden in der Hand hat. Das funktioniert perfekt.

Was wünschst du dir für die restliche Saison?

Natürlich den Klassenerhalt. Die ganze Arbeit soll sich für alle auszahlen. Es wird nicht einfach, aber wir sind auf einem guten Weg. Die Mannschaft haut jedes Wochenende alles rein und ich bin guter Dinge, dass wir das packen.

Wenn wir uns die Heimspiele auf der Tribüne ansehen, bist du immer schwer zu greifen. Wo hältst du dich eigentlich die ganze Zeit auf?

Trinkt mal eins weniger im Stadion, dann schafft ihr es auch, mich zu greifen! (lacht) Ich bin meistens schon weit vor Spielbeginn im Stadion, behalte hier den Überblick und stehe bei Fragen zur Verfügung. Direkt vor dem Spiel unterstütze ich beim Ticketverkauf. Nach dem Anpfiff gibt es einiges Organisatorisches zu erledigen, bevor ich mir in der Halbzeitpause Feedback von unseren Sponsoren einhole. In dieser Zeit ist auch die Presse aktiv. Während der zweiten Halbzeit mische ich mich dann meist unter die Menschen auf der Tribüne, um das Spiel zu verfolgen.

Danke für das Interview, Jörg. Ganz OPUS drückt der »Oldschdod« die Daumen!

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