Karriereinterview mit Dominic Steinke, Senior Copywriter
Ich habe Germanistik studiert. Mit durchschnittlicher Motivation und maximaler Ziellosigkeit. Nebenbei habe ich Bücher für einen Verlag korrigiert, Artikel für ’ne lokale Nachrichtenseite geschrieben und Promozeugs an Unis verteilt. Nach meinem Bachelor war ich weiterhin maximal ziellos. Zu der Zeit ging meine Freundin mit einer OPUS-Auszubildenden in die Berufsschule. Offensichtlich haben sie sich eines Tages über mich unterhalten – kein Mensch weiß, wieso. So bekam ich den Tipp, mich doch mal bei dieser Agentur der Klassenkameradin zu bewerben. Die brauchten ’nen Texter. Als Trainee. 2017 war das.
Welche Aufgaben hast du als Senior Copywriter?Denken, recherchieren, schreiben, texten, erzählen, optimieren, kreieren. Websites, PR-Texte, Kampagnen, Markennamen und -konzepte, Claims, Strategien, Brand Stories, SEO – es ist echt ’ne Menge. Und jedes Mal, wenn mir jemand diese Frage stellt, vergesse ich die Hälfte. Jetzt sicher auch.
Wenn du im Team ein Konzept erstellt hast und beobachten kannst, wie aus dem kleinsten Schnipsel einer Idee aus der hintersten Ecke deines Kopfes eine Marke oder eine erfolgreiche Kampagne entstanden ist – das setzt schon Endorphine frei. Gleichzeitig ist es brutal frustrierend, wenn dich die hinterste Ecke deines Kopfes mal mit keiner Idee segnet, die deinem Anspruch genügt. Oder die der Kunde nicht feiert. Das sind die Leiden des jungen Kreativen.
Wenn du morgens in den Turm kommst, dann … ?… schwebe ich auf einer Wolke der Nächstenliebe durchs Foyer, küsse zur Begrüßung die Augen meiner Kolleginnen und Kollegen und schütte mir eine Tasse Dallmayr ins jugendliche Gesicht.
Wie würdest du einen typischen Arbeitstag bei OPUS beschreiben?8:07: Kaffee 1 und Wasser. 10:23: Banane. 12:00: Spaziergang. 13:07: Kaffee 2. Irgendwann Feierabend. Alles dazwischen variiert von Tag zu Tag. Langweilig wird’s jedenfalls nie.
Was darf auf deinem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?Stift und Zettel. Nicht weil ich ständig alles mitschreibe und dokumentiere. Sondern weil ich immer irgendwo drauf rumschmieren muss. Die Kritzeleien sehen dann immer aus wie von ’nem unbegabten Kind.
Was war das Schönste oder Schrägste, das du bisher bei OPUS erlebt hast?Ich hab’s leider nicht persönlich miterlebt, aber unser Team hat vor ein paar Jahren ein Fotoshooting an einem deutschen Märchenschloss begleitet. Der anwesende Fotograf muss dort gegen eine denkmalgeschützte Sandsteinmauer defäkiert haben. Das war dann das erste und letzte Mal, dass wir mit ihm zusammengearbeitet haben.
Wie verbringst du deine Freizeit?Feierabends blicke ich oft verträumt über die Dächer im Kreuzstein, höre Sade und trinke Bier. Meistens absolviere ich vorher einen ausgedehnten Lauf, um mein schlechtes Gewissen zu besänftigen. Oder ziehe ein paar Kickflips auf einem verlassenen Parkplatz. Oder feile an der Technik meiner Dropkicks. Oder drücke mich davor, kleingeistige Reime über viel zu große Themen zu schreiben, weil meine Lektüreliste länger ist als ein Blauwal.
Ein herzlicher Haufen.
Danke, Domi… weitermachen!