Opus at German Brand Award 2025. Ein Bericht aus Berlin.

Freibier, Fotowand und Fame
Als wir unseren urkundenförmigen German Brand Award an einer Garderobe abholen, ist es siebzehn Uhr. Hinter uns liegen fast sechs Stunden Fahrt inklusive staubedingter Spritztour durchs Brandenburger Hinterland de luxe. Aber ey: Bier gibt’s genug und is’ eisgekühlt. Veltins zwar, aber wenigstens for free.
Alle wollen zur Fotowand. Auch wir. Fotos für Fame und so. Alle wollen Fame. Auch wir. Anständig stellen wir uns an. Wir können kein Wässerchen trüben. Yuzu-gelbe Opus-Buttons zieren unsere Reverse. Vor Kälte köstlich kondensierende Kelche zieren unsere gepflegten Hände. Als wir ein nettes Selfie von uns schießen wollen, verscheucht uns eine Frau mit den Worten „Wir waren vor euch da!!!11!1!“ Wir finden das unflätig. Aber ’tschuldigung.
Gala-Dinner mit Urkunde und Urkarotte
Dann Einlass zum Gala-Dinner. Prunkvoll gedeckte Tische, feierlich von der Decke fallende Fadenvorhänge – Matze fühlt sich an ’ne türkische Hochzeit erinnert, der er einst beiwohnen durfte.
Wir platzieren uns an Tisch sechsundfünfzig. Hier hat man nicht nur einen vorbildlichen Blick auf die Bühne, sondern auch kurze Fluchtwege. Immer wichtig, denn man weiß ja nie, was das Universum so im Schilde führt. Ich beschäftige mich kurz mit der Frage, ob man sich beim Besteck von außen nach innen oder von innen nach außen arbeiten muss.
Unsere Kellnerin für den Abend stellt sich als Melanie vor. Melanie ist auf Zack und macht ihren Job verdammt noch mal herausragend. Selbst als sie zum zwanzigsten Mal unsere Weingläser mit Weißburgunder auffüllt und wir zunehmend anstrengender werden, bleibt ihre sympathische Professionalität auf Champions-League-Niveau. Unser Appetit ist mittlerweile auch auf Champions-League-Niveau. Just in diesem Moment wird uns die Urkarotte serviert.

Flache Witze am Tisch. Große Worte auf der Bühne.
Die Gespräche am Tisch handeln von Altbier, Apfelwein, regionalen Trinkgewohnheiten und Customer Journeys. Manche davon gehaltvoll, viele davon weniger. Letzteres liegt zugegebenermaßen an uns. Ein paar flache Witze sind auch dabei. Vorn auf der Bühne werden sämtliche Brands of the Year ausgezeichnet, Dankesreden geschwungen und große Worte gesprochen. Wir sind nicht dabei, was sehr schade ist. Denn nur zu gern hätten wir die rund siebenhundert Gäste mit unseren rhetorischen Glanzleistungen zum Entzücken gebracht.
Reflexionen auf der Terrasse
Irgendwann gegen dreiundzwanzig Uhr ist der offizielle Teil beendet. Wir schieben uns auf die Terrasse. Eigentlich ist der Abend viel zu schön, um ihn nicht draußen zu verbringen. Doch die insgesamt sieben Stunden beim German Brand Award waren’s definitiv wert. Allein weil es sich verdammt gut anfühlt, für das ausgezeichnet zu werden, was man gemeinsam aus voller Überzeugung und mit Herzblut erschaffen hat. Und weil einem auch hier bewusst wird, wie wichtig es ist, sich selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen. Trotz aller Business-Seriositäten und Awards unterm Arm.