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Gendern und SEO – geschlechts­neutrale Sprache und deren Such­ergebnisse

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Mit dem Thema geschlechterneutrale Sprache ist sicher jede:r von uns schon mal in Berührung gekommen. Das Ziel, alle Geschlechter in der deutschen Sprache abzubilden, hat auch Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung.

Geschlechts­neutrale Sprache vs. generisches Maskulinum

Doch was hat es eigentlich mit der geschlechtsneutralen Sprache auf sich? Die deutsche Sprache ist geprägt von einem generischen Maskulinum. Das fällt schnell auf, sobald man sich ein wenig umhört und jede:r verwendet es ganz automatisch. Formulierungen wie »Ich gehe zum Arzt« schließen in unserem Sprachgebrauch auch die weibliche Form mit ein. Sonst würde es im Umkehrschluss ja bedeuten, dass Ärzte generell männlich sind. Und genau diese Formulierungen und die verbreitete Verwendung des generischen Maskulinums sorgt seit einigen Jahren für eine immer lauter werdende Diskussion. Hintergrund dieser ist, dass eine Gleichberechtigung aller Geschlechter in der Sprache gefordert wird. Weil Ärzte eben nicht immer Männer sind. Und vor allem, weil es mehr als zwei Geschlechter gibt. Wie viele das sind, lässt sich nicht mit einer Zahl festlegen – das Spektrum zwischen männlich und weiblich ist groß (eng.: gender). Und dies gilt es, in der Sprache abzubilden.

Die deutsche Sprache kennt weibliche, männliche und neutrale Substantive, die jedoch nicht immer mit dem eigentlichen Geschlecht (eng.: sex) der Person übereinstimmen. Ein Beispiel hierfür wäre »Das Mädchen«, dessen biologisches Geschlecht schließlich nicht neutral ist. Das neutrale Geschlecht ist somit in unserer Sprache verankert, es gibt allerdings noch keine Regelungen, wie wir es treffend sprachlich umsetzen. Um alle Geschlechter einzuschließen, werden aktuell Formulierungen wie beispielsweise (m/w/d) bei Stellenausschreibungen verwendet. Während also diskutiert wird, was hier der richtige Weg ist, stellt sich noch eine ganz andere Frage: Welchen Einfluss nimmt genderneutrale Sprache eigentlich auf die Google-Suche und Auffindbarkeit?

Gendern und Google? Was der Algorithmus davon hält

In regelmäßigen Abständen crawlt der Google Bot alle vorhandenen Websites, leitet gesammelte Informationen an die Suchmaschine weiter, damit die Informationen dort auch angezeigt werden und speichert diese im Google Index. Da die Bots in recht kurzen Abständen immer wieder alle Seiten checken, können so auch Trends erkannt werden, wenn beispielsweise gewisse Themen zur selben Zeit auf unterschiedlichen Seiten aufkommen. Damit die für den Websitebetreuer relevanten Informationen auch wirklich vom Bot erfasst werden, kommt die Suchmaschinenoptimierung ins Spiel. Hier ist es das Ziel, die Website in den Google Index einzubringen, um überhaupt auffindbar zu sein. Dabei spielt vor allem die Verwendung und passende Platzierung von entsprechenden Keywords eine große Rolle, über die die jeweilige Seite auch gefunden wird. Je leichter die Inhalte zu lesen sind, umso besser für die Indexierung. Und hier kommt die genderneutrale Sprache ins Spiel.

Der Google-Algorithmus ist noch nicht darauf programmiert, die unterschiedlichen Möglichkeiten der genderneutralen Sprache zu erfassen – vor allem, da die Sprache im Internet noch sehr maskulin geprägt ist. Das kann man ganz leicht testen. Googelt man »Mitarbeiter« erhält man 2.420.000.000 Ergebnisse, »Mitarbeiterin« liefert 40.300.000 Ergebnisse. Der Unterschied bei Suchergebnissen zeigt sich nicht nur in den Suchvolumina, sondern auch in den Indexierungen, wie man an der Suche in einem Keywordtool sieht. Nicht nur ist das Suchvolumen für »Mitarbeiter« wesentlich höher, die Anzahl der artverwandten Keywords ist auch deutlich höher als bei »Mitarbeiterin«.

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Bisher benötigt der Algorithmus also noch klare Formulierungen, um die Information und vor allem Keywords erfassen zu können. Somit wird es mit den genderneutralen Schreibweisen schwierig: Mitarbeiter:in, Mitarbeiter_in und Mitarbeiter*in sind unterschiedliche Möglichkeiten, um alle Gender aufzugreifen. Mitarbeiter:in ist dabei die empfehlenswerte Formulierung, da Google hier immerhin sowohl die männliche als auch weibliche Form erkennt. Schwierig wird es dann, wenn der maskuline Begriff nicht vollständig im Wort vorkommt, z. B. Expert:in. Hier kann Google die männliche Form nicht erkennen.

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Wer ein genderneutrales Wort als Keyword verwendet, muss also leider mit einem geringeren Suchvolumen und einer schlechteren Auffindbarkeit rechnen. In solchen Fällen und auch für Überschriften bietet es sich also an, die männliche und weibliche Form oder eine genderneutrale Formulierung (Mitarbeitende) zu verwenden, um bei der Auffindbarkeit keine zu großen Einbußen zu haben. Bis der Google Algorithmus also soweit ist, wird es vermutlich noch etwas dauern. Bis dahin sollte jede:r für sich entscheiden, welcher Weg der genderneutralen Sprache der richtige ist – nicht nur im Sinne der Suchmaschine, sondern vor allem den adressierten Menschen zuliebe.

Bei OPUS multiplizieren wir unser Know-how – von Strategie bis Kommunikation und SEO. Wir helfen Ihnen gern dabei, Ihrer Marke eine einzigartige Stimme zu verleihen, die Ihre Zielgruppen anspricht und zeitgemäß ist. Kontaktieren Sie uns einfach bei Fragen zum Thema Suchmaschinenoptimierung!

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