DigitalWeb 3.0

Web 3.0 – die Zukunft des Internets

In unserem Kick-off-Blogbeitrag zum Thema »Next Generation Technology« haben wir bereits angerissen, was es mit dem Web 3.0 auf sich hat. Der große Unterschied zum aktuellen Internet ist die Dezentralisierung der Informationen, die plattformunabhängig gespeichert werden sollen. Was das bringt? Das erklären wir im Beitrag!

Vom Web 1.0 zum Web 2.0 – Ursprung und Weiterentwicklung des Internets

So richtig populär wurde das Internet in den 90ern. Die Informationsvermittlung im Web war damals noch recht einseitig. Ein bisschen wie das Verhältnis zwischen einer Zeitung und ihren Leser:innen. Informationen wurden auf Websites veröffentlicht, die mithilfe von Hyperlinks verknüpft waren. Suchmaschinen gab es keine. Somit konnten Nutzer:innen Informationen nur einseitig aufnehmen und nicht darauf reagieren. Inhalte finden? War auch mühselig. Außerdem änderten sich diese nur schleppend. Dagegen werden heute in nur einer Minute etwa 198 Millionen Mails gesendet, 69 Millionen WhatsApp- und Messenger-Nachrichten verschickt und 695.000 Storys in Instagram gepostet. Was man sich heute auch kaum mehr vorstellen kann: Die meisten Nutzer:innen konnten keine eigenen Inhalte erstellen, sondern ausschließlich vorhandene lesen.

Durch Fortschritte in den Web-Technologien wurden Anwendungen wie Javascript, HTML5 und CSS3 geboren. So wurde es möglich, interaktive Web-Plattformen wie YouTube, Facebook und Wikipedia zu erstellen. Das kam auch den Anforderungen der Nutzer:innen entgegen. Denn seitdem können sie im Internet miteinander kommunizieren, eigene Inhalte erstellen und posten (User Generated Content). Die Folge: Auf verschiedenen Plattformen und Anwendungen wurden Daten ausgetauscht. Das Web 2.0 als Weiterentwicklung des Web 1.0 war geboren.

Die Grundlagen des Web 3.0

Nutzerspezifische Informationen dank KI

Noch sind wir nicht im Web 3.0 angekommen. Die Weichen dazu werden aber aktuell gestellt. Denn das Web 3.0 ist nur dank seiner beiden Vorläufer überhaupt möglich. Mit dem Web 3.0 sollen Inhalte genau auf die Bedürfnisse der einzelnen Nutzer:innen zugeschnitten und optimiert werden. Das kennen wir schon in Form von personalisierter Werbung. Im Web 3.0 wird diese Aufbereitung noch verstärkt. Denn mithilfe von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz (KI) werden Websites und Anwendungen in der Lage sein, Informationen selbstständig zu verarbeiten und nutzerspezifisch auszuspielen.

Dezentrale Speicherung

Doch nicht nur KI spielt beim Web 3.0 eine wichtige Rolle. Eine der wohl wichtigsten Eigenschaften des Web 3.0 ist die dezentrale Speicherung der Informationen dank dezentraler Protokolle. Sie sind die Grundbausteine der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen. Dass all diese Technologien, die wir hier vorgestellt haben, zusammenhängen, dürfte mittlerweile klar sein. Was aber bedeutet dezentrale Speicherung in Bezug aufs Internet?

Mittlerweile sind viele Informationen zentral bei wenigen Unternehmen oder Institutionen gespeichert. Bei Meta, Google oder Amazon, um nur die bekanntesten zu nennen. Wer sich bei Facebook anmeldet, muss zwangsläufig zustimmen, dass die Plattform die angegebenen Daten und Bilder weiterverwenden darf. Wofür, wissen wir nicht. Diese Informationsmacht soll durch die dezentrale Speicherung verhindert werden. Wie? Indem Daten auf unterschiedlichen Servern gespeichert werden, anstatt wenigen großen Unternehmen zu gehören. Das Ziel des Web 3.0: die Kontrolle über die eigenen Daten.

Web 3.0 in der Praxis

Wo wird das Web 3.0 Anwendung finden? In gewisser Weise leben wir bereits jetzt mit Web 3.0-Funktionen. Wobei hier vieles noch in den Kinderschuhen steckt. Haben Sie sich schon mal gefragt, wieso genau die Produkte, die Sie gestern gegoogelt haben, Ihnen heute als Werbung auf Websites erscheinen? Herzlich willkommen im Web 3.0.

Sprachassistenz

Eine weit verbreitete Anwendungsmöglichkeit sind Sprachassistenten, die auf KI basieren. Siri und Alexa zum Beispiel. Diese Technologie wird sich im Zuge des Web 3.0 und dank der Weiterenwicklung der KI weiter auf die Nutzerbedürfnisse spezialisieren. So werden Sie in Zukunft auf konkrete Fragen auch passende Anworten von Sprachassistenten erhalten. Zum Beispiel, welches Restaurant, das exakt Ihren Vorlieben entspricht, sich gerade in Ihrer Nähe befindet. Oder Öffnungszeiten, geschichtliche Hintergründe und die Wegbeschreibung zu Sehenswürdigkeiten der Stadt, in der Sie sich befinden. Je ausgeprägter die Technologie, desto ausführlicher die Informationen.

Informationssuche und E-Commerce

Der Schlüssel zum Erfolg ist hierbei die thematische Verknüpfung der einzelnen Informationen. Das kann uns allen gerade im Beruf eine Hilfe sein: Juristen können mit wenig Aufwand auf eine Fülle von Urteilen zugreifen. Mediziner erhalten Hintergrundwissen zu Krankheiten. Auch im E-Commerce kann das Web 3.0 hilfreich sein: Sucht ein:e Nutzer:in beispielsweise nach Sommerurlaub, dann erscheinen ihr nicht nur Orte und Wetter, sondern auch Vorschläge für die dazu passende Mode.

Das Mittel gegen Fake News?

Das Web 2.0 hat jedem die Möglichkeit gegeben, Informationen ungeprüft zu verbreiten. Der bittere Nebeneffekt: Fake News – vor allem bei Facebook und Twitter ein großes Problem. Wenn Trump und Co. mit polarisierenden Halbwahrheiten um sich schmeißen, verbreiten sich diese rasant und unaufhaltsam. Momentan gibt es kaum Möglichkeiten, die Richtigkeit veröffentlichter Inhalte auf Social-Media-Kanälen zu prüfen. So werden wir täglich mit Unmengen an Informationen bombardiert, ohne hundertprozentig bewerten zu können, welche wahr und falsch sind. Fake News und Hate Speech haben damit freie Fahrt. Denn die Grenzen zwischen eigener Meinung und objektiver Wahrheit verschwimmen. Social-Media-Plattformen stehen nun vor dem Problem, diese Informationsflut auszuwerten. Und Möglichkeiten zu bieten, Fake News als solche kennzeichnen zu können. Kurz gesagt: Es fehlen aktuell die Regeln, welche Informationen von wem und wie verbreitet werden dürfen.

Doch nicht nur die fehlenden Regeln sind ein Problem. Wir erleben eine Zentralisierung durch die Plattformen. Twitter, Facebook, Instagram und Co. regieren die Posting-Welt. Anstatt Informationen von Zeitungen und Medienhäusern einfach nur zu verbreiten, haben sie sich zu deren Gatekeepern entwickelt. Die wenigen Regeln, die es für Postings gibt, haben sie definiert. Diese werden entsprechend den Social-Media-Algorithmen angepasst, um entsprechende Klickzahlen zu erreichen. Die Konsequenz? Ein Verlust der Glaub- und Vertrauenswürdigkeit von Nachrichten.

Abhilfe soll hier das Web 3.0 schaffen. Mithilfe der dezentralen Speicherung durch die Blockchain-Technologie sollen Nutzer:innen die Möglichkeit erhalten, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Und sogar die Posting-Regeln mitzubestimmen. Ziel ist es, mehr Transparenz im Internet zu schaffen.

Das Leben vereinfachen

Das Ziel dieser Entwicklung: unser Leben zu vereinfachen und die Unmenge an Informationen zu unserem Vorteil zu nutzen. Stundenlanges Recherchieren könnte damit ein Ende haben. Wir erhalten schneller und auf direktem Weg die Informationen, die wir benötigen. Damit dies möglich ist, muss sich nicht nur die Technologie weiterentwickeln. Auch wir Menschen müssen unseren Teil dazu beitragen. Von der Ausstattung der Informationen mit Metadaten bis hin zur Informationsgenerierung versorgen wir die Technologien nicht nur mit Wissen. Wir helfen auch, dieses Wissen gezielt einzusetzen, zu bewerten und für ein transparenteres Internet zu sorgen.

Im nächsten Beitrag erklären wir das Prinzip der Blockchain-Technologie.

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Darius Wittmann

Geschäftsführer Digital
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